Weinbrief Mai 2018


Wappen

                                                                   Im Mai 2018

Lieber Weinfreund,

 

Der 2017er ist gefüllt, die Beschreibung kann auf 3 Worte eingedampft werden: Klein aber fein.

Durch den Frost im April 2017 ging doch der eine oder andere Trieb kaputt, so dass wir am Ende nur 4100 Liter aufs Hektar ernteten. Wie immer in solchen Fällen steigt die Konzentration in der Beere, was Zucker, Säure und Aromastoffe betrifft. Das fördert in den Weinen Individualität und Tiefgründigkeit. Auch die Extraktwerte sind in diesem Jahrgang höher als sonst, das ist gut für die Nachhaltigkeit.

Und die Menge? Die wird wohl nicht in jedem Fall bis zum Anschluss an den 18er reichen, auf der anderen Seite haben wir noch einige Flaschen des Jahrganges 16, die sich jetzt perfekt gereift präsentieren. Und, ohne den Tag vor dem Abend loben zu wollen, es ist der Ansatz und die derzeitige  Entwicklung im Weinberg hervorragend. Wenn das so weitergeht, können Sie sich auf einen tollen 18er freuen.

Wir pflegen unsere Weinberge seit nunmehr 150 Jahren in der 4. Generation, sie sind unser großes Kapital. Die meisten Flächen unserer 14 Hektare sind unser Eigentum, nur 10% sind gepachtet. Wir haben über die Jahrzehnte immer wieder Nachbarparzellen dazu genommen, jetzt sind wir sehr gut arrondiert und das Alter der Wingerte ist mit 20-30 Jahre als absolut optimal zu bezeichnen. Die tiefe Verwurzelung lässt trockene Phasen leichter überstehen und die Reservestoffe im dicken Rebknorzen sorgen für Ausgleich. Jedem Weinberg steht sein eigenes Fass zu.

Der Pflanzenschutz ist unumgänglich, wir greifen gerne auf die alten Mittel wie Schwefel, Kupfer und phosphorige Säure zurück. Durch die Hefe wird während der Gärung der Gehalt der Rückstände bis zur Nachweisgrenze gesenkt.

Das vieldiskutierte Glyphosat haben wir vor 3 Jahren durch einen mechanischen Scheibenpflug ersetzt, der den Unterstockbereich vom Bewuchs befreit. Das funktioniert in den alten und sehr steilen Anlagen leider nicht.

Insektizide verwenden wir schon seit Jahren keine mehr,  wir setzen auf nützliche Antagonisten und Raubmilbenschonung.

Weil unsere Weinberge wie ein Kranz um den Ort liegen und oben durch Wald begrenzt werden, ist der sechsbeinige Schädlingsdruck nicht so hoch wie im benachbarten Rebenmeer in Rheinhessen.

Allerdings haben wir vierbeinige Interessenten, die unsere Topographie schätzen, wie die Rehe, die die jungen Triebe verbeißen oder die Wildschweine, die in Rotten über die frühen Traubensorten herfallen. Letztere können wir nur durch Elektrozäune fernhalten. Den Schwarzriesling und Saint Laurent müssen zum Reifebeginn sogar in Netze einpacken, damit sie nicht vom Dachs stibitzt werden.

Die Weinliste können Sie gerne per Mail anfordern unter: GoettelmannWein@aol.com

Es würde uns freuen, wenn Ihnen die angebotenen Weine zusagen und wir Sie beliefern dürften. Falls Sie den Wein bei uns abholen wollen, sagen Sie uns bitte einen Abend vorher Bescheid, gerne auch unter der Mobilnummer 0171 171 4227.

 

Ihre Winzerfamilie Göttelmann-Blessing